Direkt zu Beginn des Abends zog das Korps der Leibgarde seiner Tollität Prinz Karneval, die Prinzen-Garde Köln von 1906 e. V., auf und mit zwei sensationellen Tänzen verabschiedete sich das Tanzpaar der Prinzen-Garde, Tina Mertens und Alexander Ritter, von den Colombinen, denn die Beiden beenden nach Aschermittwoch ihre tänzerische Zeit. Die Jecken im Saal, darunter Wolfgang Bosbach (ehem. MdB) und Jürgen Mathies (ehem. Polizeipräsident Köln), feierten das Tanzpaar und verabschiedeten sich gebührend.
Mit einer großen Lasershow, in deren Vordergrund natürlich die letzten zwanzig Jahre der Colombinen stand, untermalt mit seinen Trompetenkünsten faszinierte Lutz Kniep die Gäste. Es ist schon eine tolle Entwicklung, die die Damen in den letzten zwei Jahrzehnten gemacht haben. Bei einem kurzen Einspieler gratulierte Anette Frier den Colombinen zum Geburtstag und sorgte für großes Entzücken bei den Damen mit ihrer Forderung nach einem weiblichen Dreigestirn. Diese Forderung fand natürlich großen Zuspruch, zumindest unter den weiblichen Gästen. Diesen Rahmen nutzen die Colombinen zu einer besonderen Ehrung und ernannten André Schwope, Mitarbeiter im Atelier von Maria Lucas, aus deren Hand die Roben der Damen stammen, zur Ehrencolombine, wenn auch dieser Ehrentitel nur zeitlich bis Aschermittwoch befristet ist.
Weiter ging es rasant auf der Bühne mit Querbeat, die Fastelovend nie mehr ohne die Colombinen feiern wollen und das nicht nur am Barbarossaplatz. Diese bunte Truppe heizte den Jecken im Saal so richtig ein und der Saal tanzte. Dafür hatten sie sich eine Verschnaufpause verdient und so übernahmen die Kammerkätzchen und Kammerdiener der alten Kölner KG Schnüsse Tring von 1901 e. V. die Bühne und ließen die Kätzchen über die Bühne fliegen. Akrobatik, Schnelligkeit und Tanz, dafür stehen die Kämmerkätzchen und Kammerdiener und begeistern jedes Mal auf ein Neues die Jecken in den Sälen.
Nach dem Tanz, hätte man glatt vermuten können, ist vor dem Tanz, aber die Tanzgruppe Colonia Rut Wiess war nicht zum Tanzen gekommen, sondern sie begleiteten ihren Prinz Marc I. und seine Dreigestirns-Kollegen Bauer Markus und Jungfrau Catharina auf die Bühne zum Staatsbesuch, ist Prinz Marc doch Mitglied der KG Schlenderhaner Lumpe e. V., eine drei Gesellschaften, die in diesem Jahr das Dreigestirn stellen. Bauer Markus (Meyer) ist Präsident der Großen Allgemeinen KG v. 1900 Köln und Jungfrau Catharina (Michael Everwand) ist Mitglied der Lesegesellschaft zu Köln von 1872 e. V. Mit Ihrem Dreigestirn-Lied sangen sich die Drei in die Herzen der Gäste und wurden mit Leckereien von den Colombinen bedacht.
Mit den Paveiern ging es im Programm weiter mit kölschen Tön, die keinen auf seinem Platz hielten. Ob „Leev Marie“ oder „Nie wieder Alkohol“, die Jecken im Saal sangen kräftig mit und feierten die Colombinen-Nacht. Nach dem Auftritt bekam Detlef Vorholt von Präsidentin Ursula Brauckmann ein rotes Halstuch mit Colombinen-Logo für den Nachwuchs, denn er ist vor kurzem erneut Vater geworden.
Was macht aber die Colombinen-Nacht zu etwas Besonderem? Bis jetzt klang alles nach einer normalen Sitzung. Aber nur bis jetzt, denn wie in jedem Jahr hatte Literatin Carmen Fober wieder einen Topp-Act engagiert. Waren es in den letzten Jahren Boney-M, Thomas Anders oder die Hermes House Band, die den Saal begeisterten, so war es in diesem Jahr Guildo Horn mit seinen orthopädischen Strümpfen, die den Saal mit Schlager zum Beben brachten. Ob „Griechischer Wein“, „17 Jahr“ oder „Guido hat euch lieb“, der Saal sang textsicher mit und die Elferrätinnen gingen steil und eroberten zum Teil die Bühne, was Guildo Horn scheinbar ein wenig überraschte. Aber mit so schönen Damen tanzt auch er gerne ab.
Apropos tanzen, das übernahmen kurz vor dem großen Finale die Höppemötzjer und so konnten sich die Gäste noch einmal erholen bei temporeichen Tänzen voller Akrobatik, die einem manchmal das Herz still stehen liessen vor Angst, gepaart mit Begeisterung, wenn Tänzerinnen und Tänzer durch die Luft fliegen. Aber dafür sind die Höppemötzjer ja bekannt.
Zum Finale wurde es stürmisch auf der Bühne und mit den Domstürmern und ihrem Frontmann Micky Nauber wurde noch einmal der Saal auf Links gedreht und die Jecken in Ekstase versetzt. Denn „Ohne Dom, ohne Ring und erst recht nicht ohne Sunnesching“ feiern auch die Colombinen nicht gerne und so machten alle sich ein „Happy Weekend“ und waren „Janz schön Kölle“.
Im Foyer ging es dann nach Sitzungsende noch lange weiter und die Damen feierten mit ihren Gästen gemeinsam bis in den frühen Morgen weiter. Eine erfolgreiche Jubiläums-Colombinen-Nacht war zu Ende. Weiter geht der Feier-Reigen am 28.02. mit der Wieverfastelovends-Party in den Balloni-Hallen in Ehrenfeld. Leider ausverkauft!
Text und Fotos: KFE, Kurt Braun