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Wenn Böckem, Zillche un Schlummerkopp sich Stief om Stüverhoff treffe!

2018


Wenn Böckem, Zillche un Schlummerkopp sich Stief om Stüverhoff treffe!
Regimentsexerzieren der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V.
Köln. Die Session 2018 läuft bereits seit zwei Wochen und auch die Sitzungsphase bei den roten Funken ist schon auf Hochtouren, aber etwas fehlte noch: Das Regimentsexerzieren. Am 15. Januar 2018 war es endlich soweit, der Moment, auf den zwölf Rekruten schon lange warten, rückte endlich in greifbare Nähe, ihre Vereidigung.
Pünktlich 18:00 Uhr begrüßte Präsident Heinz Günther Hunold, die Laachduv vun dr Ülepooz, die Funken und ihre Gäste im großen Saal des Maritim Köln. Unter den Gästen die Präsidenten, Kommandanten, Literaten usw. der Ehrengarde der Stadt Köln von 1902 e. V., des Reiter – Korps Jan von Werth von 1925 e. V., des Treuen Husar blau-gelb von 1925 e. V., der Altstädter Köln von 1922 e. V., Nippeser Bürgerwehr von 1903 e. V. , der Kölner Funkenartillerie blau-weiß von 1870 e. V., der Colombina Colonia von 1999 e. V., der 1. Damengarde Köln von 2014 e.V und der Schmuckstückchen 2008 e. V., um nur einige zu nennen. Auch die Politik war unter anderen durch Elfi Scho-Antwerpes, 1. Bürgermeisterin der Stadt Köln und Bezirksbürgermeister Andreas Hupke vertreten, weiterhin viele Freunde und Förderer aus der Wirtschaft. Der Regimentsspielmannszug der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V. eröffnete musikalisch das Programm. Ebenfalls waren zu Gast das Kölner Dreigestirn 2018, die Jungfrau Emma feierte an diesem Tag ihren/seinen Geburtstag und das Jan un Griet–Paar Jürgen und Bettina Peters.



Regimentsexerzieren, bei anderen Korpsgesellschaften Appell genannt, bei den roten Funken ist immer etwas Besonderes, denn die Funken führen quasi ein Stück in sechs Akten auf, mit einer kleinen Erbsensuppe-Unterbrechung. Wer ne ruude Funk sein will, der muss zwar nicht unbedingt singen können, aber schauspielerische Affinitäten sind von Vorteil.
Akt Nummer 1: Der Rekrutenjahrgang 2018 präsentiert: „Funk weede im Schnelldurchgang“
Die zwölf Rekruten des Jahres 2018 zeigten den „unwissenden“ Gästen, welchen Weg ein Funken-Anwärter von seinem Antrag bis zur Funkwerdung nehmen muss. Angefangen vom Knubbelabend zum Kennenlernen über den Bajutasch-Ausschuss, der über Wohl und Wehe entscheidet und den Gang zum Schneider für die Funkenuniform unterhielten die Rekruten die Gäste auf sehr unterhaltsame Weise und kein Auge blieb trocken. Nach ihrem Abschlusslied gemeinsam mit Jacky von Guretzky-Cornitz, der Stimme unseres Hänneschen, war die Feuertaufe geschafft. Eine tollte Leistung der künftigen Funken.
Akt Nummer 2: Der 2 Knubbel präsentiert: „Et Stätzje-Gymnasium“
An einem Funken-Internat, das dem verstorbenen Ehrenpräsidenten Hansgeorg Brock, et Stätzje vun dr Ülepooz,  gewidmet ist, werden die Funken in kölscher Geschichte, kölschem (Grund-) Recht und ganz wichtig in Vereinsgeschichte unterrichtet. Der neue Schüler mit (blau-weißem) Migrationshintergrund wird das Leben dabei nicht unbedingt leicht gemacht von seinen Mitschülern. Aber auch der Herr Lehrer hat es nicht leicht, schließlich hat sich ein Prüfer angekündigt und das macht ihm schon Sorgen. Aber letztlich endet der Schultag mit einem zufriedenen Oberstudienrat und einer zufriedenen Klasse, was aber auch am Schulgetränk Kölsch liegen könnte.
Akt Nummer 3: Der 1. Knubbel präsentiert: Funkensitzung im Schnelldurchlauf
Präsident Heinz Günther Hunold und Senatspräsident Hans-Willy Fahnenbruck unterhalten sich über die Effizienz der Funkensitzungen und was man noch verbessern könnte. Hierzu kommt dem Senatspräsidenten eine Idee. Zwei Sitzungen an einem Tag, aber das geht nur, wenn man zeitlich einspart. Und so findet die erste Schnell-Sitzung der Funkengeschichte statt. Vom Einzug der Funken bis zur Verlesung der Spenden und Auftritte der Künstler und Tanzgruppen vergingen nur elf Minuten. Herrlich mit welchem Humor der Knubbel sich eine solche Sitzung vorstellen kann. Mit dabei die Originaltanzgruppe Hellige Knäächte un Mägde von 1823 e. V., sie haben gerne bei diesem jecken Spiel mitgemacht.



Akt Nummer 4: Der 4. Knubbel präsentiert: Paare der kölschen Geschichte
Beginnend 50 nach Christus mit unser Stadtmutter Agrippina und ihrem Kaiser Claudius: Sie fühlt sich als im Oppidum Ubiorum geborene Römerin in Rom nicht genügend gewürdigt und überredet ihren Mann zur Gründung der Stadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium, kurz Kölle. Die Angst Claudius vor einer Machtverlagerung von Rom nach Köln kann Agrippina ihm nehmen. Ihre Vorstellungen des großen Kölns, mit großer Kirche und Uneinnehmbarkeit der Stadt dank der Staus auf dem Streitwagen-Ring um Köln waren einfach nur super. Weiter ging die Reise ins Jahr 1635 zu Jan und Griet. Der staatse Reitergeneral Jan von Werth kehrt zurück und trifft Griet, die ihn einst verschmähte. Die Geschichte der beiden wird jedes Jahr an Weiberfastnacht an der Severinstorburg gespielt. Nur zu empfehlen. Und weiter geht´s in der Zeitreise ins Jahr 1795, wo ein kleiner Franzose, auch Napoleon genannt, meinte Ordnung in unser Köln bringen zu müssen. Und das ganze wohl nur, damit er die Marie findet. Dabei trifft er auf Josefine Mützenbacher, die ihn letztlich in die Kaschäm abschleppt, wo Napoleon seine Marie finden würde. Die Zeitreise endete letztlich im Jahr 2018, wo sich Präsident Heinz Günther Hunold mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker, auch als Agrippina Courage bekannt, doch da stellt der Präsident, gespielt von Dieter Szary, laut und deutlich klar, dass die Schärpe als Zeichen seiner Macht niemand kriegen wird, auch nicht Agrippina Courage.
Akt Nummer 5: Der 3. Knubbel präsentiert: Let´s dance op Funkenart
Die Let´s Dance-Jury Jorge Gonzales (Boris Müller), Motsi Mabuse (Diego Encarnación Vallejo) und Herrn Lambi (Dr. Arno Theilmeier) wurden von den Moderatoren Daniel Hartwich (Michael Morant) und Silvie Meis (Kian Abkesz) begrüßt und schon ging es im Finale los. Zwei Tanzpaare tanzten um die Krone. Da waren zum einen Tanja Wolters, die auf die Frage von Sylvie Meis, wie sie sich zwischen rote Funken und der Gesellschaft ihres neuen Partners (Prinz Michael II) fühle antwortete, wie eine Blutorange, tanzte mit Heinz Günther Hunold (Heiner Rodenbücher) , dem sie eine zu starke Einbeziehung von Puscheln und Leuchtstäben vorwarf. Das zweite Tanzpaar waren Andrea Schug und Jens Egg (Adi Schneider), dessen Terminkalender mit allem gefüllt ist, nur nicht mit Zeit zum Training. Während Jorge und Motsi hin und weg von den beiden Tänzen waren und jeweils neun bzw. acht Punkte geben, ist Herr Lambi bekannter Weise nicht begeistert und gibt nur zwei Punkte. Es steht unentschieden zwischen den beiden Tanzpaaren, dann aber tanzen die Funken und begeistern, auf Grund ihrer Unprofessionalität, sogar Herrn Lambi, der nicht nur 10 Punkte sondern sogar 11 Punkte vergibt. Der Dancing-Funkenstar sind somit die roten Funken. Einfach herrlich jeck, vor allem die drei „Damen“ waren der Hammer.
Bevor es nun an den Akt Nummer sechs geht, sei noch erzählt, dass es natürlich auch Ehrungen für 25, 33jährige (u. a. Michael Hecker „Ädäppelche“), Beförderungen und Ernennungen zur Ehrenrängen, wie zum Beispiel Ehren-Funke-Leutnant u. a. Daniela Decker, Vera Drewke), Ehren- Oberleutnant  (u. a. Elena Navarini vom 1. Damengardekorps Köln) und Ehren-Obrist-Wachtmeister (Frank Breuer, 1. Vorsitzender des Reiter-Korps Jan von Werth)
Für eine ganz besondere Ehrung kam Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn mit seinen Vorstandskollegen Wilfried Wolters (Gäste-u. Kartenservice), Markus Pohl (Schatzmeister) und Bernd Höft (Strategie u. Protokoll) auf die Bühne. Mit Robert Schumann gab es einen Funk zu ehren, der 70 Jahre Mitglied der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V. ist. Da er bereits alle Auszeichnungen erhalten hat, bekam er durch Christoph Kuckelkorn die Verdienstmedaille in Gold mit Brillanten verliehen. Als Überraschung trat sein Freund Ludwig Sebus (92) auf und sang ihm zu Ehren sein neues Lied „ Alles su widder…“. Dem stimmte Robert Schumann gerne zu. Vom FK-Präsidenten auf seine 36jährige Tätigkeit als Literat im Festkomitee angesprochen erklärte er, dass er nie einen Künstler bei Verspätungen ausbezahlt habe. Wer keine Zeit hatte zu warten, der konnte gehen, natürlich ohne Gage. So war das damals. Schumann bedauerte, dass es heute keine Redner mehr wie früher gäbe. Das wäre eine Schande. Für ihn und seinen langjährigen Funkenfreund Ludwig Sebus gab es stehenden Applaus.



Letzter Akt: Et wät Ähnz – Aufzug Korps und Vereidigung
Nach einem fulminanten Aufzug und Auftritt des rot-weißen Korps, mit dem dienstältesten Tanzoffizier der roten Funken Pascal Solscheid, seit 12 Jahren aktiv und kein Ende in Sicht, und seiner „Marie“ Judith Gerwing, war es dann langsam soweit. Das Korps zog ab, bis auf Paten und andere wichtige Personen und die Vereidigung stand bevor. 
Und so senkten sich die Fahnen der Funken hinab und die rechte Hand eines jeden Rekruten und des neuen Regiments-Geistlichen Johannes Quirl (Pastor von St. Severin) berührte sie während des Funkeneides, den alle mit Bravour leisteten. Die beiden Generäle Jochen Blatzheim (ehem. Gürzenich Gastronom) und Fritz Schramma (Oberbürgermeister a.D.) leisteten den Rekruten Unterstützung.
Jochen Blatzheim, seit einiger Zeit General der roten Funken, hatte wie Recherchen hervorbrachten schon vor Jahrzehnten den Funkeneid geleistet, aber nie einen Funken-Namen erhalten, dieser Makel wurde mit dem ehrenwerten Funkennamen „Hämchen deluxe“ berichtigt. 
Johannes Quirl bekam den ehrenwerten Funken-Namen „Altärche“, denn alle Regiments-Geistlichen erhalten „kirchliche“ Namen.



Natürlich bekamen auch die nun ehemaligen Rekruten ihre Spitznamen. Aber lesen Sie selbst!
Om Jottes Welle, da säht doch dä kleine Fritze Koll  för dä Montör de Fress, dat hä ene Schlummerkopp es und röf noh dem Schütze Bumm, damit dä dem Sackjeseech ens säht wie dä  nom Stüverhoff kütt. Wat dä Stief do soll? Na en Färvdöppe holle um domit die Fleech ze erschlage. Woröm dat janze Zillche? Na domit dr Böckem jett ze esse hät.
Die Rekruten 2018 waren demnach: Daniel Bovermann, Simon Beumling, Matthias Förster, Pascal Schmitz, Sebastian Trilsbach, Christoph Seckler, Frank Fick, Gero Dauer, Daniel Gehlen, Valentin Brovot, Markus Rotarius und Jörg Groeneveld. Allen jetzt Funken herzlichen Glückwunsch zur Vereidigung und vill Spaß bei de ruude Funke.

Text und Fotos: Kurt Braun

Wenn Böckem, Zillche un Schlummerkopp sich Stief om Stüverhoff treffe!

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