Doch wer die Naaksühle kennt, weiß, dass er das Lied nicht einfach mitgesungen hat. Nein, er hat das Lied live an Ort und Stelle in die Gebärdensprache übersetzt. Denn bei den Naaksühle gehören die gehörlosen Jecken schon seit Jahren zum festen Bestandteil der Gäste, die dank der Agentur „Loor ens“ das komplette Programm verstehen können.
Denn aus Sicht der Naaksühle kommt es nicht darauf an, welche Sprache du sprichst, wie du aussiehst, oder woher du kommst, um dich hier oder sonst wo auf der Welt zuhause zu fühlen. Viel mehr kommt es darauf an, welche Sprache dein Herz spricht, wann es dir sagt: „Dat es ming Heimat!“
Nach diesem doch sehr emotionalen Opening heizten die Jung von Kasalla den Jecken im Saal ordentlich ein.
Es wurde direkt zu Sitzungsbeginn ausgelassen getanzt, gefeiert und lautstark mitgesungen. Im Anschluss bewiesen die Jecken im Saal, dass sie durchaus auch in der Lage sind, einem Redner zuzuhören. Bernd Stelter betrat die Bühne und wusste die Gäste bestens zu unterhalten und vor allem zum Zuhören zu bewegen.
Auf Bernd Stelter folgte die Tanzgruppe der KG Dürscheder Mellsäck e. V., die mit ihren akrobatischen Tänzen und Würfen so manchem Gast im Saal den Puls in die Höhen trieben. Bevor es dann offiziell wurde und das Kölner Dreigestirn die Bühne betrat, wusste die Micky Brühl Band die Jecken im Saal, mit alten und neuen Liedern wieder zum Toben zu bringen. Die KG Naaksühle sammeln auch in diesem Jahr wieder für den guten Zweck des Dreigestirns. Die herzförmige Spardose wird dem Dreigestirn an Weiberfastnacht auf dem Wupperplatz, hoffentlich gut gefüllt, überreicht.
Wer kennt sie nicht die Worte nach einer durchzechten Nacht? „Nie wieder Alkohol“ - mit ihrem aktuellen Sessionshit brachten die Paveier die Jecken im Saal nach dem offiziellen Auftritt des Dreigestirns wieder zum tanzen, singen und feiern. Im Anschluss gab es eine kurze Verschnaufpause für die feierwütigen Jecken, jedoch nicht für die Lachmuskeln. Volker Weininger – der Sitzungspräsident – berichtete unter anderem über den 95. Geburtstag eines guten Freundes, sowie das Vereinsleben. Es blieb garantiert kein Auge trocken. Zumal er sich auch den einen oder anderen Scherz mit den Dolmetschern von „Loor ens“ erlaubte.
Nach Volker Weininger, betrat der ganze Stolz der KG Naaksühle die Bühne.
Die mittlerweile 48köpfige inder- und Jugendtanzgruppe „Ühlepänz“ überzeugten die Jecken im Saal mit ihrer tänzerischen Leistung. Von Hebefiguren bis hin zu komplexen Schrittfolgen haben die Pänz mittlerweile so einiges in ihr Repertoire aufgenommen. Dieses haben sie u. a. auch ihrer langjährigen Trainerin Anja Weimann zu verdanken. Anja wird am Ende diese Session, nach 15 Jahren, sich nach und nach aus dem Training zurückziehen und das Zepter an Jüngere übergeben.
Die Pänz leiteten mit ihrem Auftritt auch das große Finale der Sitzung ein.
Auf die Ühlepänz folgten noch die Höhner, die 3 Colonias, sowie die Domstädter. Letztere ließen es sich nicht nehmen, den Dolmetschern ebenfalls ihren großen Dank auszusprechen.
Jeder der auftretenden Künstler war begeistert davon, dass die Naaksühle ihre Große Prunk- und Kostümsitzung seit Jahren dolmetschen lassen und somit Grenzen überschreiten und Barrieren einreißen.
Der Vorverkauf für die Prunksitzung 2020 hat bereits begonnen.
Große Höhenhauser KG Naaksühle 1949 e. V.
Text und Fotos: Daniela Kepper, Pressesprecherin