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"Spill op d'r Rothustrapp" und Verleihung der “Goldenen Muuz”

2010

"Spill op d'r Rothustrapp" und Verleihung der “Goldenen Muuz”
Köln.
Am Donnerstag, den 11. November 2010 war es wieder so weit: Die Muuzemändelcher verliehen wieder die "Goldene Muuz" im Rahmen ihres traditionellen "Spill op d'r Rothustrapp" in der Piazetta des historischen Rathauses zu Köln.

 

Natürlich op kölsch wurden die Teilnehmer der Veranstaltung von Baas Thomas B. Cüpper herzlich begrüßt. Leider konnte Oberbürgermeister Jürgen Roters in diesem Jahr nicht am Spill teilnehmen, da ihn ein wichtiger Termin nach Düsseldorf rief.


Elfi Scho-Antwerpes genoss es, endlich wieder Alaaf rufen zu können!

Vertreten wurde er von 1.Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die ihn mit einer lockeren Rede und gekonnt platziertem Humor würdig vertrat. Das ganze Rathaus voller Narren... sie bemerkte schmunzelnd, dass es ja heute offen gesagt werden kann. Brauchtum, Frohsinn und Menschlichkeit des Kölners hob sie hervor und zitierte einen Satz, mit dem einmal erklärt werden sollte, wie das Wesen des Kölners erklärt werden könnte: Allein das beliebte Schunkeln zeige es schon: es liege im Wesen des Kölners, sich auf nichts festlegen zu müssen – mal esu – mal esu –

In Anspielung auf den Besuch des OB am heutigen Tage stellte sie dann die Frage, welches Verkehrsschild denn das einzige sei, welches das Wenden auf der Autobahn erlaube... ein zaghafter Zwischenruf führte schon in die Richtung: Herzlich willkommen in Düsseldorf! Es war klar, dass an diesem Tag und mit der Vorlage ein Witz in der Art nicht fehlen konnte.

 

Baas Thomas Cüpper


Es wurden von Baas Cüpper natürlich auch die Ehrenmitglieder, wie der Ehren-Baas Reinold Louis, Ehrenmitglied Norbert Burger, die Vertreter der Karnevalsgesellschaften, des Festkomitees und Werner Schubert, Vorgänger als Baas von Thomas Cüpper, herzlich willkommen geheißen. Ganz besonders groß die Freude, dass Peter und Hilde Schnitzler, die diesjährigen neuen Träger der goldenen Muuz, gesund, stolz und aufrecht in der ersten Reihe Platz nahmen. Nach den Poppelsdorfer Schlossmadämchen und Schlossjunker, die wieder schwungvoll und in einem atemberaubenden Tempo über die Bühne wirbelten folgte Renate Baum als Putzfrau vom Rothuus, die so manch einen der Zuschauer nicht nur schmunzeln, sondern herzhaft lachen ließ. Nach der Rede von Bürgermeisterin Scho-Antwerpes gab es dann noch einen Höhepunkt, der wohl eher selten zu sehen sein wird: Altes und neues, also ehemaliges und designiertes Dreigestirn traten gemeinsam mit Festkomitee Vizepräsident Dr. Joachim Wüst auf.

 

Das ehemalige und das designierte Dreigestirn und das lachende und weinende Auge

 

In verschiedenen Reden wurde dann das Ehepaar Schnitzler, bzw. sein Leben in äußerst humorvoller Art vorgestellt. Zuerst einmal verweigerten sie die bereit gestellten Stühle auf der Bühne mit dem Satz: „Su ahl simmer noch nit, dat mer nit stonn künne!“

Baas Cüpper überreicht Hilde und Peter Schnitzler die Goldene Muuz

Ehemalige Schüler, der designierte Prinz bezeichnete sich selbst als „Tanz-Legastheniker“, und selbst ihm hätte Peter Schnitzler das Tanzen beigebracht, erzählten Situationen mit ihm und um ihn und den Tanz bei ihm. Ein strenger Lehrer sei er gewesen, aber gelernt hatte jeder etwas bei ihm. Das Ehepaar Schnitzler hätte immer ein großes Herz für Köln bewiesen. Der 1927 am Rosenmontag geborene Ballettmeister erzählte, dass er schon als Baby von seiner Mutter aus dem Fenster gehalten wurde, um den Rosenmontagszug zu sehen und sagte dazu: „Wenn schon Trööt un Trumm neven dem Bett standen, wat kunnt da us mir wäde?“ Das Lied: Und da freut sich der Pap, und da freut sich die Mam... begleiteten ihn dann in seinen Lebensweg. Viele Freunde, ehemalige Schüler und Begleiter auf seinem Weg vom Ballettmeister zum begehrtesten Choreographen im Kölner Karneval konnten Anekdoten berichten. Ob es Ludwig Sebus war, der davon berichtete, dass sie oft verwechselt wurden, was zu lustigen Begebenheiten führte, wenn jemand bei Sebus Sprünge lernen oder ein Autogramm von Schnitzler haben wollte.

Das Outfit mit den Federn aller 5 damaligen Traditionsgesellschaften erklärte Schnitzler mit dem 5-er-Tanz, er hat in den aktiven Jahren für jede Gesellschaft eine eigene Choreographie mit einem eigenen Höhepunkt einstudiert und, wie er stolz erklärte, ohne dafür Menschen in die Luft werfen zu müssen. Die Tätigkeit begann ganz einfach aus dem Grund, dass er beim Ballett nicht genug Gehalt bekam, um davon leben zu können. Er gab bekannt, dass er gern helfen würde, wenn Tänze einstudiert werden sollen und dass er selbstverständlich mit seinem Motorrad kommen würde. Damit begann seine Erfolgskarriere im Kölner Karneval. Die mühsame Anreise wurde dann auch hier und da mit einem Essen belohnt, was dem Ehepaar noch sehr angenehm in Erinnerung ist.

 

Ehrenrunde für Ehepaar Schnitzler mit "Doppelgänger" Sebus


Auf die Frage an Frau Schnitzler, dass ihr Mann so viele Federn am Hut hätte, aber sie nur so wenige, meinte sie trocken: „Dat wor immer esu....!“ In den 60 Ehejahren (lt. Frau Schnitzler zählen dabei die Kriegsjahre doppelt) hat sie nie an Trennung oder Scheidung gedacht. Auf die Frage, ob das tatsächlich so war, nickte sie überzeugend und fügte dann hinzu: „...aber manchmal an Mord...“. Immer wieder hat sie die Wogen geglättet, wenn es mal wieder turbulent zuging. „Man muss ihn runter holen ab und zu.“ So ihre wieder einmal sehr trockene Antwort.
Den Frack, so erklärte Schnitzler noch weiter sein buntes Outfit, hätte er aus dem Opernfundus, es sei der Frack, den er bei seinem letzten Auftritt in der Oper getragen hat und als der Fundus verkauft wurde, hat man ihn extra für ihn aufgehoben. Sogar Baas Thomas Cüpper hat einmal Unterricht bei ihm gehabt, stellte aber selber fest, das sei mindestens 80 kg her gewesen...

Mit einer Überraschung traten die "Pänz vun Gereon" auf, als sie unter der Leitung von Hans-Georg Passmann mit Laternen und dem St. Martins-Lied in den Saal einzogen. Immerhin war am heutigen 11.11. nicht nur Sessionseröffnung, sondern auch St. Martin und daran erinnerten die Pänz zur Erheiterung und Begeisterung der Zuschauer.
Mit dem Jugendchor St. Stephan, dem jüngsten Mitglied der Muuzemändelcher endete, wie Baas Cüpper voller Rührung und Überzeugung am Ende der Veranstaltung betonte: Ein wunderschöner Nachmittag.

 


Es kann nicht alles im einzelnen wiedergegeben werden, was an diesem Nachmittag erzählt und berichtet wurde, es ist einfach nur empfehlenswert, an dieser Veranstaltung einmal selber teilzunehmen. Im nächsten Jahr ist wieder Gelegenheit dazu, Anmeldungen nimmt die Gesellschaft dann gern wieder entgegen.

Weitere Bilder finden Sie - wie immer - in unseren Fotoalben

http://fototeam-besgen.de/modules.php?name=Gallerie&act=thumbnails&album=79

"Spill op d'r Rothustrapp" und Verleihung der “Goldenen Muuz”

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