Wir stellen vor:
Die Geschichte der „Ehrengarde Birker Wönk“
Lohmar-Birk. Als vor mehr als 60 Jahren die Damenkarnevalsgesellschaft Birker Wönk ihre ersten Damensitzungen bestritten, waren nicht nur Geld, sondern auch Karnevalskräfte rar. Um aber einige Programmpunkte anbieten zu können, zeigten die - meist aus den Reihen des Damenelferrates vorhandenen Ehemänner - die ein oder andere Tanzeinlage. Da dies immer großen Zuspruch fand, hielt sich dieser Brauch bis in die heutige Zeit. Jedes Jahr wurden für diesen Zwecks nicht nur unzählige Proben abgehalten, sondern auch in viele Kostüme investiert. Aber wie das nun mal mit der fortlaufenden Zeit allgemein üblich ist, gingen auch den Männern die Ideen für einen Tanz so langsam aus. Im Jahr 2009 kam dann im Vorfeld die Überlegung auf, eine Art Garde zu gründen, deren Tanzeinlagen mit der ein oder anderen Tanzabwandlung überwiegend gleich bleibt. Der Name „Ehrengarde Birker Wönk“ war auf Grund der Geschichte schnell gefunden und somit war die Idee zu einer Garde geboren. Zunächst wurden aus einfachen schwarzen Anzugsjacketts sogenannte „Kötts“- ( übersetzt ins Hochdeutsche: Stresemänner) – gefertigt. Als Hosen dienten lange weiße Feinrips mit Eingriff und Gummistiefel wurden zu Reitstiefel umfunktioniert. Es wurde eine Standarte gebastelt und die Knabüs wurde ebenfalls in Eigenleistung hergestellt. Dies geschah nicht, weil kein Geld vorhanden war, sondern weil damit gezeigt werden sollte, dass die Truppe sich selbst nicht ganz so ernst nimmt und auch nicht genommen werden wollte. Sinn der Auftritte ist es nämlich nicht, einen perfekt einstudierten Gardetanz vorzuführen, sondern weiterhin Frohsinn auf die Bühne zu bringen. Dabei kann auch schon mal passieren, dass der ein oder andere Fehltritt zum allgemeinen, durchaus gewollten Lacher wird.
Obwohl schon bald eine gekaufte rot/weißen Uniform mit Kölnmuster angeschafft wurde und alle damit sehr viel stattlicher aussehen, ist der Grundgedanke geblieben: Freude für einige Minuten in die Säle zu bringen. Gerne tritt die Ehrengarde aus Spaß an dr’ Freud auch bei sonstigen karnevalistischen Veranstaltungen im Raum Birk und Umgebung auf. Das ein oder andere freundlich zugedachte Töpfchen Bier wird dabei meist direkt vor Ort verzehrt und ist sehr willkommen.
Im Moment besteht die Truppe aus 19 Gardisten. Geprobt wird im freundlich zur Verfügung gestellten Saal des „Gasthofes Fielenbach“ in Birk, bei dem unter anderem auch das sogenannte „Gardetöpfchen“ (Fritten – Ruut Wies aus einem großen Topf) nach anstrengender Probe mit dem ein oder anderen Hopfenkaltgetränk gekrönt, verzehrt wird. Mittlerweile sind auch nicht mehr „nur“ Ehemänner des Damenelferrates eingebunden, sondern es haben sich einige Männer dazugesellt, die aber nicht minder karnevals-infiziert sind. Aber ebenso wie bei den Damen des Birker Wönk gilt auch bei der Ehrengarde der Wahlspruch:
„De Proben woren un sin immer et schönste“